- Giovanni Trappatoni: Fußball ist Ding, Dang, Dong. Es gibt nicht nur Ding.
Stuttgart und der VfB und ein italienischer Trainer und vorne im Sturm ein Däne - die Bundesliga wäre ohne den VfB Stuttgart ärmer. Im Gottlieb-Daimler-Stadion treffen sich die "Roten" bei Stadionwurst und Pappbecherbier, man leidet, man freut sich, Fanausschreitung ist hier ein unbekanntes Wort. Denn der Schwabe "bruddelt", aber im Grunde seines Herzens ist er ein Optimist und freut sich für den Sieger, auch wenn dies einmal nicht der VfB ist.
Link: VfB Stuttgart
Portrait des Vereins:
1893 gründen einige ballverliebte Schwaben den „Fußballverein Stuttgart“. Vier Jahre später hat im Vorort Cannstatt nicht nur Gottlieb Daimler seine ersten Motoren zur Serienreife gebracht, auch die Fußballbegeisterung greift dort um sich und der „Kronen-Club Cannstatt“ wird geboren. 1912 entscheiden sich die beiden Vereine zusammen einen, die gesamte Stadt umfassenden, Verein zu gründen, den „Verein für Bewegungsspiele 1893 e.V. Stuttgart“. Unter dem ersten hauptamtlichen Trainer, gleich einem internationalen aus England mit Namen Tom Hanney, werden die Schwaben bereits 1926 Baden-Württembergischer Meister. Auch ihr zweiter Trainer Dr. Kovacs, ein Ungar, kann diesen Titel 1931 erringen. 1933 wird das Neckarstadion, heute Gottlieb-Daimler-Stadion, zur offiziellen Spielstätte des Vereins. Das erste Duell um die Deutsche Meisterschaft geht verloren, als man sich zwei Jahre darauf in Köln dem FC Schalke 04 trotz vier Treffern geschlagen geben muss. Der Endstand lautet 6:4. 1950 ist es dann aber endlich so weit: Vor der gigantischen Kulisse von 96000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion schlagen die Stuttgarter die Kickers aus Offenbach mit 2:1 durch Tore von Läpple und Bürer. Gerade mal 10000 Menschen weniger sind Zeuge, als die Schwaben diesen Erfolg zwei Jahre später gegen den 1.FC Saarbrücken wiederholen können. In dieser Glanzzeit des Vereins folgen 1954 und 1958 zwei Pokalsiege, ehe der Startschuss zur Bundesliga fällt, in der der VfB anfangs vertreten ist. Mit Start der neuen Liga beginnt eine von relativer Erfolglosigkeit gekennzeichnete Phase des VfB Stuttgart. Zwar ist der Verein 12 Jahre lang eine feste Größe in der Liga, kann aber keine Titel an den Neckar holen. Zudem verlassen sich die Schwaben zu sehr auf ihre Heimstärke. Während das Neckarstadion 1975 von der lokalen Presse zur „uneinnehmbaren Festung“ erkoren wird, gibt es Auswärts einen Kantersieg nach dem anderen – für den Gegner. Der neue Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder muss schwere Zeiten überstehen. Am Ende der Saison steht der Abstieg. Stuttgart sagt der Bundesliga für zwei Jahre ade. Der Fankultur tut dies keinen Abbruch, im Gegenteil: Nach dem Wiederaufstieg 1977 erzielt der VfB im darauf folgenden Jahr mit 54000 Zuschauern einen Rekordschnitt, der erst Ende der 90er vom BVB aus Dortmund wieder geknackt wird. Am Ende der Saison steht die Vizemeisterschaft. Die frühen 80er werden maßgeblich von einem Stuttgarter Brüderpaar geprägt. Bernd und Karlheinz Förster, der „Klopper mit dem Engelsgesicht“, geben zusammen mit dem jungen Stürmertalent Karl Allgöwer bei den Schwaben den Ton an. Die Brüder nehmen folgerichtig an der WM in Spanien teil, die - trotz des 2. Platzes - aufgrund des „Nichtangriffspaktes“ im Skandalspiel gegen Österreich nicht zum erhofften Karrierehöhepunkt der beiden wird. Vor der Saison 1983/84 verpflichtet der VfB einen jungen Manndecker vom Lokalrivalen Stuttgarter Kickers. Der talentierte Verteidiger spielt alle 34 Saisonspiele und liefert dabei zumeist tadellose Leistungen ab. Am Ende der Spielzeit steht Stuttgart ganz oben und ein neuer Name im Spielbogen der Nationalmannschaft: Guido Buchwald. Mit seiner Zuverlässigkeit hilft er dem VfB, sich in den folgenden Jahren stets als Mitfavorit auf den Titel zu präsentieren. Mit ihm erreichen die Schwaben 1989 das UEFA-Cup Finale; Deutschland wird dank seiner überragenden Leistung im WM-Endspiel von 1990 Weltmeister. Weil er den argentinischen Fußballgott, oder zumindest die Hand desselben, zu völliger Untätigkeit verdammt, bekommt er den Spitznamen „Diego“ Buchwald. 1992 erlebt die Liga das spannendste Saisonfinale aller Zeiten – vielleicht mit Ausnahme der Schalker „Herzen-Meisterschaft“. Am letzten Spieltag stehen Frankfurt, Stuttgart und Dortmund punktgleich an der Tabellenspitze. Kurz vor Schluss sieht der BVB, als einziger in Führung liegend, schon wie der sichere Meister aus. Stuttgarts Kapitän Sammer fliegt in der 79. Minute vom Platz, kurz darauf kratzt Günther Schäfer mit einer artistischen Einlage den Ball von der eigenen Torlinie. In der 86. Spielminute erzielt Guido Buchwald per Kopfstoß den entscheidenden Treffer zum 2:1. Dortmund weint, Stuttgart bejubelt die insgesamt vierte Deutsche Meisterschaft. Mit dem „magischen Dreieck“ Bobic, Balakov und Elber gewinnen die Schwaben 1997 den DFB-Pokal, danach zersplittert das Trio, als Elber dem Lockruf der Bayern folgt. Auch Bobic wechselt wenig später nach Dortmund. Unter dem neuen Trainer Felix Magath und seinem Co-Trainer Balakov, der als einziger dem Verein erhalten bleibt, baut der Verein eine neue Mannschaft auf, die sich 2002 mit einem Altersschnitt von unter 25 Jahren erstmalig für die Champions-League qualifiziert. Die Stuttgarter haben einen neuen Ruf, sie sind nun „Die jungen Wilden“. Matthias Sammer als Trainer, nachdem Magath zu den Bayern geht, kann nicht an die Erfolge anknöpfen, die schwäbische Mentalität bleibt ihm fremd. Der Paukenschlag dann für die Saison 05/06: Trappatoni kommt! Und wenn der loslegt, dann bleibt sogar einem Schwaben der Mund offen. 2006:
Ein Fußball-Jahr der Superlative: Die Weltmeisterschaft im eigenen Lande, das "kleine" Finale im Gottlieb-Daimler-Stadion und die Eröffnung des Carl Benz Centers. Der VfB schafft seinen treuen Anhängern eine neue Heimat, die die rot-weißen Fan-Herzen höher schlagen lässt.2007
19. Mai: Ganz Stuttgart ist in weiß und rot gehüllt. Der VfB siegt am letzten Bundesligaspieltag mit 2:1 über den FC Energie Cottbus und macht somit die fünfte Deutsche Fußballmeisterschaft perfekt. Ob im Stadion, beim Meisterkorso oder auf dem Schlossplatz: Über 250.000 Menschen bejubeln Ihre Titelhelden und feiern bis tief in die Nacht die erste Meisterschaft seit 15 Jahren.
Nur eine Woche später stand das Team von Armin Veh im DFB-Pokalfinale in Berlin dem 1. FC Nürnberg gegenüber. In einem hartumkämpften und spektakulären Endspiel musste sich der VfB mit 2:3 nach Verlängerung den Franken allerdings geschlagen geben.VfB Stuttgart 1893 e.V.
Verein für Bewegungsspiele Stuttgart 1893 e.V.
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